Ohne Logistik kein Unternehmenserfolg, sagt der Wirtschaftsingenieur und Dozent Stefan Dingerkus. Mit schlanken Prozessen lassen sich ein Haufen Geld und jede Menge Fehler sparen.
«Logistik alleine erzielt noch keinen Unternehmenserfolg, aber ohne Logistik ist der Erfolg nicht erreichbar», sagt Stefan Dingerkus in der neuen Ausgabe des Cargo Magazins. Wenn es zum Beispiel gelinge, die Durchlaufzeiten bis zum fertigen Produkt zu halbieren, reduzierten sich nicht nur Lager-, Material- und Arbeitskosten, es wären zugleich plötzlich auch nur noch halb so viele Aufträge gleichzeitig in Arbeit.
«Mit anderen Worten: das gesamte Produktionssystem, die Lagerung und der Vertrieb, sind viel einfacher. Damit sparen Sie einen Haufen Geld und machen weniger Fehler», so Dingerkus.
Besonders in der Schweiz werde die Logistik unterschätzt, betont er. «Ingenieure denken konkret, aber die Logistik ist abstrakt. Das ist der wichtigste Grund, weshalb sie in einem technischen Wertschöpfungsprozess oft unterschätzt wird.»
Cargo Magazin 2/14
In vielen Schweizer Unternehmen stünden die Technologie und die Produkte im Zentrum, so der Wirtschaftsingenieur von der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften. Im Dienstleistungsbereich sei dies anders. Dort werde die Logistik für den Geschäftserfolg als relevant betrachtet.
Im Interview blickt Dingerkus, der sich als Verfechter der nachhaltigen Entwicklung sieht, auch in die Zukunft. Die Last auf die Verkehrsinfrastruktur durch den Gütertransport werde zunehmen: «Nicht allein wegen des Internethandels, sondern in den Ballungszentren auch wegen der Verteuerung der Flächen in der Innenstadt.»
Die Lösung sieht Dingerkus darin, den Verkehr in multimodalen kooperativen Modellen zu bündeln. «Für den städtischen Raum sind zum Beispiel stadtnahe Cross-Docking-Verteilzentren denkbar, in denen der Hauptstrom der Waren angeliefert wird. Die Feinverteilung kann anschliessend von hier aus nach Gebiet und Zeit gebündelt erfolgen.»Produkte im Zentrum, so der Wirtschaftsingenieur von der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften. Im Dienstleistungsbereich sei dies anders. Dort werde die Logistik für den Geschäftserfolg als relevant betrachtet.
Im Interview blickt Dingerkus, der sich als Verfechter der nachhaltigen Entwicklung sieht, auch in die Zukunft. Die Last auf die Verkehrsinfrastruktur durch den Gütertransport werde zunehmen: «Nicht allein wegen des Internethandels, sondern in den Ballungszentren auch wegen der Verteuerung der Flächen in der Innenstadt.»
Das gesamte Interview mit Stefan Dingerkus lesen Sie in der Ausgabe 2/2014 des Cargo-Magazins.
Der in Aachen geborene Wirtschafts-ingenieur Stefan Dingerkus (56) lebt in Steckborn/TG und ist seit 2010 Dozent an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW). Dort leitet er am Institut für Nachhaltige Entwicklung den Forschungsbereich Integrale Logistik. Dingerkus hat langjährige Erfahrung in der Praxis: Er war auf verschiedenen Kontinenten in leitender Stellung unter anderem in der Automobil- und der Uhrenindustrie tätig.