Ökologie und Effizienz in der Logistik sind kein Widerspruch – davon sind die Forscher an einem deutschen Forschungsinstitut überzeugt. Sie entwickeln ein komplexes Rechenmodell, mit welchem Firmen berechnen können, wie sie die Umwelt schonen und gleichzeitig Kosten sparen können.
Das Projekt der Wissenschaftler am Institut für Integrierte Produktion in Hannover nennt sich «ÖkoLogWi». Dabei soll am Ende ein mathematisches Modell zur Kostenoptimierung entstehen, das neben betriebswirtschaftlichen Aspekten auch ökologische Faktoren berücksichtigt.
Produziert etwa ein Schweizer Unternehmen in Asien für den heimischen Markt, sind die Lohnkosten im Ausland zwar vergleichsweise niedrig, die Lieferstrecken jedoch lang. Das belastet nicht nur die Umwelt, sondern treibt auch die Gesamtkosten in die Höhe. Verlagert das Unternehmen dagegen die Produktion in die Nähe seiner Kunden, verbessert es damit nicht nur seine Ökobilanz, sondern fertigt unter Umständen auch wirtschaftlicher.
Ökologisches Handeln konkret in Zahlen ausgedrückt.
Das geplante Rechenmodell soll neben dem klassischen Logistik- und Produktionsaufwand wie beispielsweise Anlieferungs-, Auslieferungs-, Material- und Lohnkosten unter anderem auch die Kosten für CO2-Zertifikate einbeziehen. Ebenso zusätzliche Einnahmen, die durch ein positives Image entstehen.
All diese Faktoren wollen die Forscher zusammen in Formeln darstellen, Beziehungen herstellen und schliesslich alles in einem ganzheitlichen Wirkmodell zusammenführen. Firmen können so relativ einfach kalkulieren, ob es sich beispielsweise finanziell lohnt, den Produktionsstandort zu verlagern, den Zulieferer aufgrund seines Standortes zu wechseln oder Waren per Güterbahn statt mit dem Lastwagen zu transportieren.
Das Modell berechnet, wie sich solche Entscheidungen finanziell auswirken – und deckt so versteckte Zusammenhänge zwischen Ökologie und Logistik auf. Ökologisches Handeln ist dann keine reine Gewissensfrage mehr, sondern lässt sich konkret in Zahlen ausdrücken. Denn vielen Unternehmen ist Nachhaltigkeit zwar wichtig, doch in der Regel gehen sie davon aus, dass ein grünes Image Kosten verursacht statt Ausgaben einzusparen.
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Vielen Dank für den klugen Beitrag, Herr Müller! Es gibt hier auf jeden Fall noch einiges zu tun und alles können/müssen umdenken. Auf Konsumentenseite wie auch auf Firmenseite. Kleine Player wie Fulfillment-Dienstleister zeigen längst, dass es durchaus nachhaltig geht: https://fulfilledbymates.com/fulfillment-und-nachhaltigkeit-das-ist-dabei-zu-beachten/ Viele große Anbieter lassen sich noch Zeit, weil sie ohnehin die Auftragsbücher voll haben… Ich hoffe, das ändert sich noch.