Der Logistikmarkt ist gross, bisher oft noch nicht digitalisiert und teils noch immer relativ ineffizient. Dabei stehen viele Anbieter immer mehr Nachfragen gegenüber. Dies schafft optimale Voraussetzungen für digitale Plattformen – und neue Ideen.
Das Schlagwort spielt in der Digitalisierungsdiskussion seit einiger Zeit eine wichtige Rolle: Plattform-Ökonomie. Bekannte Beispiele aus dem Privatkundenbereich sind Amazon, Ebay oder die App-Stores von Apple oder Google. Aber auch die Taxi-Plattform Uber, die selbst keine eigenen Fahrzeuge besitzt oder die Übernachtungs-Plattform Airbnb, die ohne eigene Immobilien inzwischen sogar den Unternehmenswert der Hotelgruppe Marriot übertrifft, mischen im Markt mit. Digitale Plattformen haben das Potenzial, bestehende Marktstrukturen grundlegend zu verändern. Nicht nur im Privat- sondern auch im Geschäftskundenbereich.
Logistik-Startups übernehmen Teile der Wertschöpfungskette
Das Internet der Dinge ermöglicht auf mittlere Sicht eine weitgehende Automatisierung der Prozesse: Fahrzeuge, Container, Paletten und irgendwann sogar jedes einzelne transportierte Produkt lassen sich in Echtzeit verfolgen und deren Transport optimieren. Mehr Daten bedeuten steigende Effizienz in einer Branche, in der Ineffizienzen wie Leerfahrten immer noch zu oft vorkommen.
Die meisten Logistik-Startups versuchen, sich als Plattformen zu etablieren oder kundenfreundliche Systeme für Versand und Nachverfolgung zu entwickeln. Mit anderen Worten: Wie in anderen Branchen arbeiten auch sie vorwiegend daran, die Schnittstelle zum Kunden zu besetzen, ohne in den Kern des Marktes – den physischen Transport – vorzudringen. Üblicherweise zielen die Startups also auf einzelne, möglichst attraktive Teile der Wertschöpfungskette der Logistikbranche. Auch SBB Cargo nutzt die digitalen Möglichkeiten – so verfolgt das Unternehmen seit einiger Zeit eine konsequente Digitalisierung der eigenen Geschäftsprozesse.