Zeitnah, zuverlässig, zielgerichtet

Dank ausgeklügelter Verteilsysteme und abgestimmter Fahrpläne bringt SBB Cargo nicht nur lebenswichtige Güter ans Ziel, sondern liefert alles, was die Schweiz darüber hinaus noch braucht. Unsere Grafik zeigt ein paar beispielhafte Transportwege.

UHT-Milch gelangt vom Bauernhof mit dem Tanklastwagen zu Elsa Group SA. Nach dem Abpacken geht’s per Bahn weiter ins Verteilzentrum in Neuendorf und danach per Bahn weiter in die Genossenschaftslager. Die letzten Kilometer dann mit dem Lastwagen in die Migros-Filialen.

Sojamehl kommt mit der Bahn aus Italien. In Birsfelden wird es entweder umgeschlagen für die Feinverteilung an die Endkundschaft oder weitertransportiert zu Fenaco in Herzogenbuchsee. Dort erfolgt eine Weiterverarbeitung im Mischfutterwerk.

Ravioli produziert die FFB-Group in Bischofszell. Die Bahn bringt sie nach Suhr und von dort weiter in die Genossenschaftslager der Migros. Die letzte Etappe bis zur Filiale übernimmt der Lastwagen.

Schokolade produziert die Migros in Buchs (AG). Per Bahn erfolgt der Transport zum Verteilzentrum in Suhr und meistens weiter per Bahn in die regionalen Genossenschaftslager. Auf dem Weg zur Filiale kommt der Lastwagen zum Einsatz.

Rohöl wird via Pipeline von Südfrankreich in die VARO Raffinerie nach Cressier (NE) gepumpt und dort unter anderem zu Heizöl, Benzin und Diesel verarbeitet. Die Bahn transportiert danach einen grossen Teil der Produkte in die Inlandlager, zum Beispiel nach Rothenburg und Niederglatt. Von dort gelangen sie per Lastwagen zur Tankstelle oder zum Endkonsumenten.

Militärkleidung wird im Rheintal und in Herisau produziert und gelangt per LKW und auf der Schiene ins Logistikzentrum nach Thun. Von dort aus weiter per Bahn, zum Beispiel in das Logistikzentrum Claro und via Crossdocking und LKW zu den Stützpunkten wie beispielsweise Airolo.

Wir können bei Bedarf flexibel reagieren.

Isabelle Betschart, Leiterin Produktion, SBB Cargo.

Cargo Magazin 2/23

Dieser Artikel stammt aus dem Cargo Magazin 2/23. Lesen Sie die vollständige Ausgabe hier. Sie möchten das Magazin in gedruckter Form erhalten? Für ein Abonnement klicken Sie bitte hier.

Frau Betschart, wie priorisiert SBB Cargo die Transporte in einer Notsituation?
Das kommt darauf an, für welches Gut eine Notsituation besteht – primär steht jederzeit die wirtschaftliche Landesversorgung im Vordergrund. Aktuell ist der Bund dabei, dazu eine neue Verordnung zu erstellen. Diese betrifft die Priorisierung wie auch die Koordination des Verkehrs. Basierend darauf wird im Notfall der passende Transportweg für einzelne Güter eruiert. Den Transport auf der Schiene beispielsweise übernimmt dann dasjenige Eisenbahnverkehrsunternehmen, das die Möglichkeit dazu hat.

Wie bereitet sich SBB Cargo auf solche Situationen vor?
Wir können bei Bedarf flexibel reagieren. So beispielsweise während der Coronapandemie: Die beim Personenverkehr freigewordenen Trassen haben wir sofort für die Landesversorgung genutzt. Möglich war dies dank dem gut funktionierenden Netz des Wagenladungsverkehrs (WLV).

Welche Rolle spielt das WLV-Netz?
Der Vorteil ist, dass es dicht ist und sich grundsätzlich über die ganze Schweiz erstreckt. Zudem haben wir rund 60 Teams an unterschiedlichen Standorten. Besteht bei einem bestimmten Gut eine Unterdeckung, können wir so kurzfristig den Transport von A nach B auf der Schiene übernehmen. Dies gilt für fast alle Arten von Gütern – und es spielt keine Rolle, wo in der Schweiz A und B liegen.

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