Nicolas Perrin: «Wagenladungsverkehr muss noch flexibler werden»

Die Deutsche Verkehrs-Zeitung (DVZ) hat in der letzten Woche ein grosses Interview mit SBB Cargo-CEO Nicolas Perrin veröffentlicht. Er spricht darin über schwarze Zahlen, Kulturveränderungen und Zukunftspläne.

Nicolas Perrin, CEO SBB Cargo
Nicolas Perrin, CEO SBB Cargo

Ausgangspunkt des Gesprächs mit der grössten deutschen Logistikzeitung war das positive Betriebsergebnis von SBB Cargo im Jahr 2013. Auf die Frage nach dem Erfolgsgeheimnis nennt Nicolas Perrin drei Dinge: «Wir bewältigen heute die gleiche Menge mit 30 Prozent weniger Ressourcen als vor fünf Jahren, wir haben die Overhead- und IT-Kosten um 40 Prozent reduziert, und wir haben das Produktportfolio bereinigt, also unrentable Leistungen aufgegeben. Dabei waren wir extrem konsequent».

Beim Ziel der Industrialisierung des Schienengüterverkehrs, indem standardisierte Teilleistungen zu einem individuellen Produkt zusammengefügt werden, sei man dagegen noch nicht am Ziel. Auf der Langstrecke gebe es allerdings bereits sichtbare Erfolge, auch bei Abholung und Zustellung. Die konsequente Nutzung von SAP-Standardanwendungen in der IT mache sich ebenfalls positiv bemerkbar. Denn damit ist genau zu sehen, wo welche Kosten entstehen.

Genauso wichtig – so der CEO – sei aber auch die Veränderung der Unternehmenskultur und ein hohes Mass an Transparenz. So sei es im Rahmen des Restrukturierungsprogramms darum gegangen, «Kunden und Politik nicht vor vollendete Tatsachen zu stellen, sondern gemeinsam nach Lösungen zu suchen». Dabei ist gelungen, sich auf die rentablen Bedienpunkte zu konzentrieren und Rangierloks und Personal besser auszulasten.

Perrin: «Für die Zukunft müssen wir im Wagenladungsverkehr noch flexibler werden». Einmal täglich zu fahren, reiche zukünftig nicht mehr. Das neue Kapazitätsbuchungs- und -steuerungssystem werde hier helfen. Ebenso der Ausbau des nationalen Kombinierten Verkehrs, in dem SBB Cargo zur Zeit fünf Linienzüge betreibe. «Diese fahren so präzise, dass wir damit auch Tiefkühlware transportieren», erklärte Nicolas Perrin im DVZ-Interview.

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