Mit der Inbetriebnahme des neuen Gotthardtunnels 2016 rollt der Güterverkehr durch das neue, 57 Kilometer lange Jahrhundert-Bauwerk. Doch bevor es soweit ist, haben wir einen Lokführer auf der «alten» Bergstrecke von Erstfeld nach Cadenazzo und retour begleitet. Hier die exklusiven Ausblicke aus dem Führerstand einer Re 420.
Start in Erstfeld. Blick auf den Bristen, ein Wahrzeichen des Kantons Uri. Nach Erstfeld beginnt mit einer Steigung von 26 Promille die Bergfahrt. Das heisst, der Zug legt eine Strecke von 1000 Meter zurück und überwindet dabei 26 Höhenmeter.
Die Strecke verläuft hier noch unterhalb der Autobahn. Später kann der Lokführer meistens auf die Autobahn hinunter schauen.
Von Erstfeld bis Cadenazzo werden acht Brücken über- und 22 Tunnel durchquert. Der Gotthardtunnel, der Pfaffensprungtunnel und die vier Kehrtunnel auf der Südseite wurden maschinell gebohrt. Alle anderen von Hand.
Der längste von ihnen ist der Gotthardtunnel, er ist 15 003 m lang. Er führt von Göschenen nach Airolo, dem höchstgelegenen Bahnhof der SBB auf 1 141 m.ü.M. Ebenfalls wird mit der Intschireussbrücke, die mit 77 m die höchste Brücke der SBB überquert.
Unmittelbar hinter den Gleiseanlagen des Bahnhofs Biasca beeindruckt der zweistrahlig, sich kreuzende Wasserfall.
Am Ziel angekommen. Nicht immer ist das Wetter auf beiden Seiten des Gotthards gleich. Das Gotthardmassiv ist eine Wetterscheide.
Bevor es wieder zurück nach Erstfeld geht, werden Wagen der Schweizer Post angehängt.
Das «Büro» eines Lokführers. Der Führerstand einer Re 420.
Man grüsst sich.
Auf der Gotthardstrecke überquert der Zug die Maienreuss drei Mal. Dabei passiert der Lokführer Wassen drei Mal und die Kirche ist ebenso oft zu sehen.
Wieder in Erstfeld. Hier ist auch einer der 17 Lösch- und Rettungszüge der SBB stationiert.
Bilder: Miriam Wassmer