Laut einer Studie der Beratungsfirma Pricewaterhouse Coopers haben 38 Prozent der Unternehmen keine relevanten Daten, um die Risiken in ihrer Lieferkette zu beurteilen. Viel zu selten kommen Frühwarnindikatoren zum Einsatz.
Mit zunehmender Globalisierung werden auch die Lieferketten internationaler. Damit steigen aber die Risiken für Ausfälle oder Störungen. Laut einer Studie der Beratungsfirma Pricewaterhouse Coopers (PwC) klagten 45 Prozent der für eine Studie befragten Unternehmen aus allen Branchen bei Lieferanten über Probleme, die bereits zu Versorgungsengpässen, finanziellen Einbussen oder Imageschäden geführt haben. «Von der Krisenbewältigung zur Risikovermeidung – Strategien zur Reduzierung des Lieferantenrisikos» heisst die Studie von PwC.
Um die Risiken in der Supply Chain in Griff zu behalten, verfolgen die Verantwortlichen laut der Studie einen klaren Ansatz: 64 Prozent nannten es als wichtigstes Ziel, weniger Lieferanten zu haben und mehr aus einer Hand liefern zu lassen. Für mehr als die Hälfte ist es besonders wichtig, die Kosten zu senken und das eingesetzte Working Capital, also das gebundene Kapital im Umlaufvermögen, zu reduzieren. Die Unternehmen streben auch ein hohes Mass an Lieferzuverlässigkeit und Flexibilität an.
Zum Erkennen von Risiken in der Lieferkette setzen die Unternehmen in der Regel auf eigene Informationen und den direkten Kontakt zu den Lieferanten. Doch 38 Prozent räumten in der Befragung ein, dass sie keinen Zugriff auf relevante Daten und Informationen zur Risikobeurteilung haben. Und jedes fünfte Unternehmen hat nach eigenen Angaben Schwierigkeiten, die sich wandelnde Lieferantenlandschaft zu überblicken.
Nach Einschätzung der befragten Unternehmen werden die Lieferketten in Zukunft noch komplexer. So rechnen 85 Prozent mit einer wachsenden Abhängigkeit von Lieferanten und damit mit einem steigenden Risiko. Zudem glauben 62 Prozent der Befragten, dass sich die wachsende Zahl der Lieferanten nachteilig auf die Verlässlichkeit der Lieferkette auswirkt.
Um Risiken in der Lieferantenkette besser zu managen, raten die PwC-Experten zu einem ganzheitlichen und unternehmensübergreifenden Ansatz, der auf finanzwirtschaftlichen sowie prognostizierten Kennzahlen basiert. Von entscheidender Bedeutung seien Frühwarnindikatoren und in die Zukunft gerichtete Bewertungsmodelle, mit denen Unternehmen potenzielle Ausfallgefahren bei ihren Lieferanten rechtzeitig identifizieren und darauf reagieren können.