CDS Cargo Domizil ist ein Verbund der Transportunternehmen Planzer, Camion Transport und Galliker. Dank SBB Cargo profitieren die Unternehmen vom Nachtsprung mit der Bahn und liefern so Stückgut pünktlich bis zur Haustür.
Vom Flachbildschirm bis zum Elektroschrott, über Motor- und Fahrräder bis hin zu Büro- und Baumaterial – in der Lagerhalle der CDS Cargo Domizil im Berner Güterbahnhof steht Stückgut aller Art zum Transport bereit. Dazwischen kurven die Gabelstapler virtuos hin und her. Sie verladen die fein säuberlich verpackten und beschrifteten Paletten von den Lastwagen in die Güterwagen und umgekehrt. Das Bahncenter wird von der Planzer Transport AG betrieben – einem der drei Partner im Verbund Cargo Domizil. «Jeden Tag verladen wir allein am Standort Bern im Schnitt 1300 Sendungen in 40 Bahnwagen und verschicken sie in die ganze Schweiz», sagt Ueli Remund. Der 61-Jährige ist Geschäftsführer der CDS und war in den 90er-Jahren massgeblich an der Reorganisation des Unternehmens beteiligt (siehe Box).
Nachtsprung als Geschäftsmodell
Wenn die Lastwagen der Transportpartner aufgrund des Nachtfahrverbots zwischen zehn Uhr abends und fünf Uhr morgens stillstehen, ist das Stückgut klimafreundlich auf den Schienen unterwegs. Diesen sogenannten Nachtsprung als Geschäftsmodell wirtschaftlich zu betreiben, ist eine logistische Herausforderung. Jede Nacht fahren rund 375 Bahnwagen im Cargo-Domizil- Verkehr quer durch die Schweiz. Obwohl die drei beteiligten Partner im Transportgeschäft Konkurrenten sind, kaufen sie die Dienstleistungen von SBB Cargo gemeinsam ein. Der Verbund verfügt damit über ein Netzwerk von 20 regionalen Logistikzentren mit Bahnanschluss, die von den jeweiligen Partnern betrieben werden. In einem Umkreis von 30 Kilometern ist so praktisch überall in der Schweiz ein Bahncenter erreichbar.
Eine solche Organisation setzt neben einer umfassenden Qualitätssicherung auch eine gut funktionierende Koordination voraus. Dies übernimmt die Geschäftsstelle der CDS Cargo Domizil AG in Bern: «Wir unterstützen die Regionalzentren bei zentralen Aufgaben und vermitteln zwischen den beteiligten Partnern », erklärt Remund. Daneben ist die Geschäftsstelle auch für den gesamten Schienenverkehr innerhalb des Verbundes verantwortlich. «Dazu gehören die Betreuung eines Masterplans und die Koordination der Verrechnungen zwischen CDS, SBB Cargo und den Regionalzentren.»
In der Logistik gilt: Nicht nur Zeit ist Geld, sondern auch Platz.
Ueli Remund, Geschäftsführer CDS Cargo Domizil AG
Ökonomisch und ökologisch sinnvoll
Der ausgeklügelte Masterplan bestimmt, welche der regionalen Zentren wann wie viele Bahnwagen benötigen. Auf der ersten und letzten Meile holen die CDS-Partner das Stückgut bei den Kundinnen und Kunden ab und verteilen es am nächsten Werktag in der ganzen Schweiz und in Liechtenstein. Das hat verschiedene Vorteile: «Einerseits machen Chauffeure die Abholungen und Lieferungen, die sich im Gebiet auskennen », erklärt Ueli Remund. «Andererseits sparen wir so Zeit und Treibstoff und schonen gleichzeitig die Umwelt.»
Neben dem Transport bieten die CDS-Partner auch weitere Logistikdienstleistungen wie Lagerung, Kommissionierung oder Co-Packing an. Denn viele Unternehmen verzichten heute aus Kostengründen auf grosse Lagerkapazitäten und sind deshalb auf häufigere Lieferungen angewiesen. «Just-in-time» lautet die Devise: Die benötigte Ware wird möglichst zeit- und mengengenau geliefert. «In der Logistik gilt: Nicht nur Zeit ist Geld, sondern auch der Platz», sagt Ueli Remund. Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Flexibilität sind in der Branche oberstes Gebot. Dank seines ökonomisch und ökologisch durchdachten Betriebsmodells garantiert der Verbund Cargo Domizil gemeinsam mit SBB Cargo eine günstige, effiziente und nachhaltige Alternative zum reinen Strassentransport.
