Neue Eisenbahnwagen braucht das Land

Die österreichische Firma Innofreight will Leerfahrten von Güterzügen reduzieren. Erste Tests mit neuen Transportbehältern und leichten Trägerwaggons sind vielversprechend.

Innofreight-Zug

Schüttgut wie Sand, Gips, Schlacke oder Kies ist nicht so einfach effizient mit der Güterbahn zu transportieren. Denn die verschiedenen Materialien benötigen unterschiedliche Transportbehälter. Derzeit ist es deshalb üblich, dass die Container voll in eine Richtung und leer wieder zurückfahren. Nach diesem Prinzip kann die Produktivität maximal 50 Prozent erreichen, und das Optimierungspotenzial ist deshalb gross.

Um die Effizienz des Systems zu steigern, sucht die österreichische Firma Innofreight zusammen mit Rail Cargo Austria im Projekt «CinderRailer» neue Wege, um die Abläufe in der Schüttgutlogistik zu optimieren. Dazu werden die Güterverkehre von Sand, Kies und Gips in einem gemeinsamen Netzwerk organisiert.

Der Einsatz von universellen Container-Tragwagen, auf die spezielle Transportbehälter für unterschiedliche Kundenbedürfnisse aufgesetzt werden können, erhöht ebenfalls die Effizienz. Die Neuentwicklung von Innofreight ist der leichteste achtachsige Trägerwaggon, den es derzeit gibt. Innofreight ist ein Partner von SBB Cargo, hat die Schweizer Güterbahn beim Transport von Zuckerrüben doch schon auf deren Container gesetzt.

Das neue Projekt von Innofreight basiert auf einem Zusammenspiel von organisatorischen Innovationen und moderner Ausrüstung. Statt vieler verschiedene Waggontypen, die nur im begrenzten Mass für unterschiedliche Güter genutzt werden können, gibt es jetzt die Möglichkeit, komplette Flotten über ein Standardsystem laufen zu lassen. Und wird einmal ein Aufbau beschädigt, kann der teurere Teil – nämlich das rollende Equipment – trotzdem weiterfahren. Das senkt Kosten, und ausserdem kann der Wagen über Jahrzehnte hinweg Verwendung finden, weil er durch die Kompatibilität zu verschiedensten Containern nicht auf Spezialmärkte beschränkt ist.

Im Forschungsprojekt «CinderRailer» wurde ein Logistiknetzwerk aufgebaut, bei dem zunächst zwei Containertypen zum Einsatz kommen. Diese können wie ein herkömmlicher mittels Stapler gepackt und zur Seite gekippt werden. Oder das Material wie Hüttensand oder Kies rieselt per Schwerkraft durch geöffnete Klappen nach unten, während der Container auf dem Tragwagen verbleibt. Das neue Konzept bietet künftig auch die Möglichkeit, Dreiecks- oder Mehrecksverkehre mit jeweils eigenem Containertyp zu organisieren.

Schon jetzt kann die Zahl der erforderlichen Züge im Demonstrationsnetzwerk um bis zu 25 Prozent reduziert werden. Im nächsten Schritt ist die Entwicklung eines Prototyps für einen speziellen Container namens RockTainer SAND geplant. Dieser soll dann ebenfalls im CinderRailer-Transportnetzwerk eingesetzt

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